Umweltkonzept des Golfclubs Varus wird von zwei Naturschutzstiftungen unterstützt
19.02.19 – Ihre Golfschläger tauschten die Mitglieder des Golfclubs Varus in den letzten Tagen gegen Hacke und Spaten. Im Rahmen eines Arbeitseinsatzes wurden 100 Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschen- und Mirabellenbäume gepflanzt. Finanziell unterstützt wurde die Maßnahme durch die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück und die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung.
Eigentlich konnten die Varus-Golfer mit dem Zustand ihres etwa 100 Hektar großen Golfplatzes aus ökologischer Sicht sehr zufrieden sein. Die NABU-Biologen Werner Schiller und Bernd Averbeck stellten im vergangenen Sommer im Rahmen einer Begutachtung einen naturnahen Zustand mit ausgedehnten extensiv bewirtschafteten Grünflächen, Baum- und Buschbeständen, Teichen und große Flächen mit artenreichen Wildkräutern fest. Verschiedene, von Clubmitgliedern und dem Golfplatzbetreiber in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen wurden dabei positiv bewertet, etwa das Schaffen von Nistmöglichkeiten für unterschiedliche Vogelarten, darunter ein Storchennest, das Anlegen von Blühstreifen für Insekten oder die Beweidung durch Schafe als Ersatz für die Mahd, um nur einige Beispiele zu nennen.
Zwecks weiterer ökologischer Aufwertung des Platzes erstellten die Biologen eine Wunschliste, auf der ganz oben das Pflanzen zusätzlicher Obstbäumen aufgeführt war. Clubpräsident Martin Garthaus gab als Ziel 100 Bäume vor. Dafür waren laut einem Kostenvoranschlag etwa 6000 Euro einzuplanen. Das gab die Clubkasse nicht her. So wurden von Garthaus zahllose Gespräche geführt, Emails geschrieben, Anträge ausgefüllt, Nachfragen beantwortet und Bescheinigungen beigebracht, bis endlich finanzielle Unterstützung zugesagt wurde. Die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück und die Bingo Umweltstiftung waren von dem vorgestellten Konzept so überzeugt, dass sie zusammen 5000 Euro für die Umsetzung zur Verfügung stellten.
Auf ihr Anraten hin wurden alte Obstbaumsorten ausgesucht, wie Dülmener Herbstrosenapfel, roter Berlepsch, Rheinische Schafsnase, Schneiders späte Knorpelkirsche oder Mirabelle von Nancy, die bei den Menschen im 15. Jahrhundert bereits beliebt war.
Geliefert wurden die Bäume durch den Gartenbaubetrieb Hachmann aus Venne, der auch einen Fachmann zur Überwachung der Pflanzaktion stellte. Einzeln, in Gruppen oder als ganze Streuobstwiesen wurden sie von den Clubmitgliedern auf dem weitläufigen Platz gepflanzt, mit Verbissschutz und zwei bis drei Stützpfählen versehen und angebunden. Nach dem Anlegen eines Gießringes und dem Aufbringen von Holzschredder sind alle Voraussetzungen für ein gutes Anwachsen gegeben.
Bis der Club sich über die Obstverwertung Gedanken machen muss, wird es noch ein paar Jahre dauern. Bis dahin werden wohl schon die nächsten Projekte der ökologischen Qualitätsoffensive in Angriff genommen worden sein. Die Wunschliste der Biologen enthält noch einige Anregungen.
Hans Schmutte