Jeder Golfer setzt sich zu Beginn der kommenden Golfsaison ein Ziel: sein neues Wunsch-Handicap. Ob die Saisonziele realistisch oder zu hoch gegriffen sind, wird sich in den kommenden zahlreichen Turnieren zeigen.
Aber wie sieht es denn mit der Saisonvorbereitung aus? Wieviel Zeit möchtest du investieren? Wie intensiv ist dein Wintertraining? Planst du überhaupt, im Winter zu trainieren? Oder anders gefragt, welcher Typ bist du?
- Der Winterspieler-Typ
Golfen im Winter kann ihn etwas verzerren, den Realitätssinn für das eigene Spielvermögen. Da sind die Drives auch schon mal 20 Meter länger. Dass der Boden gefroren ist, und der Ball deshalb 40 Meter nach vorne springt, wird dabei gerne unterschlagen. Dass der Ball aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht so weit fliegt, hingegen nicht.
Ein weiteres Indiz für das Längenwachstum sind die vielen getroffenen Grüns. Da reicht ja meistens schon ein mittleres Eisen, um mit dem zweiten Schlag in der Nähe der Winterfahne zu liegen. Und soviel kürzer sind die Bahnen ja gar nicht.
Und dann erst die Putt-Statistik. Soviele Einputts wie noch nie. Da war ja eine Runde besser als die andere.
- Der Equipment-Typ
Wer im Winter wenig spielt, hat mehr Zeit für die Planung. Eine gute Planung beginnt im Kopf. Wann beginne ich mit dem Training auf der Range? Wann buche ich die erste Trainerstunde?
Bei anderen beginnt das Training nicht im Kopf, sondern in der Gesäßtasche. Dort, wo das Portemonnaie sitzt. Zu Weihnachten gab es schon den neuen Driver. Er verspricht mehr Länge und verzeiht mehr Fehler. Bleibt nur noch zu klären, wann die Schutzfolie abkommt. „Der bringt bestimmt 6 Schläge pro Runde!“
Der Putter bekommt einen größeren Griff. Laut Sky verspricht er Putts wie vom Profi; nochmals 6 Schläge pro Runde eingespart. Und dann erst der neue Trolley. Mit Elektromotor. Der fährt von ganz alleine. Die eingesparten Energien kompensieren den Kräfteverschleiß auf den letzten Bahnen. Bringt nochmals 6 Schläge pro Runde. Macht summa summarum 18 Schläge. Da winkt die Einstelligkeit. Da kann man sich getrost nochmal im Bett oder auf dem Sofa umdrehen.
Fehlt nur noch ein neues Bag. Zumindest sollte das alte gründlich aufgeräumt werden. Wäre doch furchtbar, wenn die hochgesteckten Handicap-Wünsche durch einen abgelaufenen Müsliriegel durchkreuzt würden.
Alexandra Krebeck