EIN VIERTEL JAHRHUNDERT GOLFCLUB VARUS

Happy Birthday, lieber Golfclub Varus

9.11.2021 Auch wenn im Juli bereits das Jubiläumsturnier stattfand, der 25. Geburtstag unseres Clubs ist erst jetzt, am 9. November!

Denn am 9.11.1996 trafen sich in der Gaststätte „La Romatica“ (heute Il Barolo) in Venne 38 Interessierte und Neugierige. Investor Ernst-Heinrich Harmeyer hatte über Mundpropaganda zur Gründung eines Golfclubs eingeladen.  

Die Idee, einen Golfplatz zu bauen, kam ihm während eines Spanienurlaubs, als er vom Balkon seines Hotelzimmers den Blick über eine herrliche Golfanlage schweifen ließ. Er hatte nicht nur die Idee, sondern auch die erforderlichen Ländereien. Die brachten in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung nur geringe Pachterträge ein. So reifte in ihm die Entscheidung, mit weiteren Investoren einen Golfplatz zu bauen und zu betreiben. Der Spielbetrieb sollte von einem Golfclub organisiert werden, unabhängig von der Betreibergesellschaft.

Einer der Interessierten, die an der Gründungsversammlung teilnahmen, war der Steuerberater Dieter Becker. Er hatte keine Ahnung vom Golfsport und war zu der Versammlung gekommen, weil ein Bekannter ihm davon berichtet hatte. Zwei Stunden später war er erster Präsident des neu gegründeten „Golfclub Varus e.V.“. „Die suchten jemanden, der mit Zahlen umgehen kann und auch mal den Mund aufmacht“, vermutet Dieter Becker den Grund für seine Wahl.

Ursprünglich anderer Standort geplant

Der erfahrene Golfplatzarchitekt Prof. Dr. Schmidt hatte den Anwesenden während der Gründungsversammlung die Pläne vorgestellt. Erste Entwürfe, den Platz auf der anderen Seite der Bundesstraße 214 „an den Berg“ zu bauen, waren auf Anraten des Golfverbandes mit der Begründung verworfen worden, Golf sei ein Sport, der auf einem ebenen Platz auch vielen älteren Menschen die Möglichkeit eröffne, sich bis ins hohe Altern hinein fit zu halten. Das Argument gab den Ausschlag für den heutigen Standort.

Ein Satzungsentwurf war vorbereitet. Darin war „Golfplatz zur Varusschlacht“ als Name vorgesehen, erschien den Anwesenden jedoch zu martialisch. Um den Bezug zur naheliegenden Varus-Ausgrabungsstätte herzustellen, wurde der Name, „Golfclub Varus e.V.“ gewählt. Die Grafik-Designer Jutta und Martin Kaiser-Atcherley entwarfen das Logo aus einem V mit wegfliegendem Ball.

17 Gründungsmitglieder

In Anwesenheit eines Juristen wurde das Gründungsprotokoll verfasst und 17 der Anwesenden, die überwiegend noch nie einen Golfschläger in der Hand gehabt hatten, traten spontan in den Club ein.

Es war geschafft. Innerhalb von nur zwei Stunden wurde der Golfclub Varus e.V. gegründet und der Vorstand gewählt. Eine Zweidrittel Mehrheit des Vorstandes hatte Erfahrung im Spiel, und das letzte Drittel verschaffte sich schnell das nötige Know-how. Dieses Triumvirat, bestehend aus dem Präsidenten Dieter Becker, den beiden Vizepräsidenten Dr. Burkhard Lütkemeyer aus Bad Essen und Dr. Christoph Pahlitzsch aus Engter, hat unendlich viel für den Verein geleistet, was heute manchmal ein wenig in Vergessenheit zu geraten droht.

Anschließend ging es zur Besichtigung des ca. 70 ha großen Geländes für den späteren 18-Loch Platz und das künftige Clubhaus. Dieser platte, gerade abgeerntete Maisacker, dessen besonderer Liebreiz noch durch das Schmuddelwetter unterstrichen wurde, sollte also zu erhöhten Abschlägen, sanft gewellten Fairways, tückischen Roughs, naturbelassenen Teichen, verteidigenden Bunkern und teppichartigen Greens werden?  Dieser etwas heruntergekommene Hof, der sich nach einer Abrissbirne zu sehnen schien, sollte das moderne Clubhaus mit Gastronomie, effizientem Büro, großem Umkleidebereich und großer Caddyhalle werden?

In Ostercappeln Niewedde entstand etwas, was sich bei der Gründungsversammlung auch die größten Optimisten kaum vorstellen konnten. Sie brauchten eine gehörige Portion Fantasie bei einer ersten „Platzbegehung“ an jenem denkwürdigen Novembertag.

Golfball-Sammeln in Melkeimern

1997 wurde mit dem Bau des Golfplatzes begonnen. Im April 1998 konnten die ersten neun Bahnen bespielt werden. Zwischenzeitlich machte die zunehmende Zahl der Clubmitglieder erste golferische Gehversuche. Die ersten Abschläge unter der Leitung des künftigen Trainers Kerry Caven aus Osnabrück wurden auf der schon eingesäten Driving-Range geschlagen. Es wurde eifrig geübt, wobei alle halbe Stunde eine Pause eingelegt werden musste, um die kleinen Bälle in großen schwarzen Melkeimern unter extremer Rückenbelastung wieder einzusammeln. Im Winter gab es eine provisorische Driving-Range mit Netzen auf der Diele des heutigen Clubhauses.

Ein provisorischer Platz mit 3 „Bahnen“ wurde auf einer Wiese, dem heutigen Parkplatzgelände, angelegt. Es wurde auch schon um die ersten Pokale ausgespielt. Selbst ein „Hole in One“ ist aus dieser Zeit aktenkundig. Die meisten Bälle landeten jedoch im Gestrüpp neben der mit 125 m für unsere damaligen Verhältnisse extrem langen Bahn 2. Die Platzreife konnten die Varus-Golfer beim Golfclub Vechta ablegen, mit dem eine Kooperation bestand.

Golfboom im Osnabrücker Land

In einer Beilage der Neuen Osnabrücker Zeitung wurde am 12. Juli 1997 von einem Golfboom um Osnabrück berichtet. In kurzer Zeit wurden  die Golfplätze Artland, Arenshorst, Lohne und Varus neu gebaut,  Dütetal auf 18 Löcher erweitert. Vermutlich war das Modell der Betreibergesellschaften einer der Gründe für diesen Boom. Dadurch waren hohe Aufnahmegebühren, die mehrere zehntausend Mark betragen konnten, nicht mehr erforderlich, wodurch diese finanzielle Hemmschwelle entfiel.

Die Zunahme der Golfplätze in der Region wurde zur finanziellen Herausforderung für die Betreibergesellschaften. Die erhofften Mitgliederzahlen wurden zunächst nicht erreicht. In einem Varus-Rundschreiben vom Oktober 1998 wird von 187 Mitgliedern berichtet, im November 2001 waren es 211. Die Zahl stieg kontinuierlich, besonders stark aber erst in den letzten fünf Jahren, wobei wir Varus-Golfer durch die Aufgabe des Spielbetriebs bei dem benachbarten Golfclub Arenshorst Ende 2019/Anfang 2020 zahlreiche Mitglieder von dort in unserem Club willkommen heißen durften.

Damals wie heute: Eine starke Gemeinschaft

Nicht nur, weil wir mittlerweile die 800 Mitglieder-Hürde locker genommen haben und eine starke Golfergemeinschaft geworden sind, blicken wir zuversichtlich in die Zukunft, es ist auch das besondere Flair, das achtsame Miteinander, die Natürlichkeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl, was unseren Club ausmacht, ihn stärkt und von anderen abhebt.

Aki von Bothmer & Hans Schmutte

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