Golfer suchen den Rat von Naturschützern

Dem Engagement sowie der Schreib- und Fotokunst des Golfclub Varus-Mitglieds Hans Schmutte ist es zu verdanken, dass nach der Neuen Osnabrücker Zeitung/Wittlager Kreisblatt nun auch die Oldenburgische Volkszeitung im September über das Engagement des Clubs und seiner Mitglieder für Natur und Umwelt berichtet.

Der Text des Artikels in der Oldenburgischen Volkszeitung:

Golfer suchen den Rat von Naturschützern

Nabu-Experten Averbeck und Schiller treffen Clubchef Garthaus/Ortstermin beantwortet viele Fragen

Die Vereinsmitglieder legen Blühstreifen an oder hängen Nistkästen auf. Für die Zukunft planen sie weitere Projekte.

Damme (hsch) Nicht nur im Landkreis Vechta sind die Expertisen der Biologen Bernd Averbeck und Werner Schiller gefragt, wenn es um den Schutz der Natur geht. Der Golfclub Varus in Venne hat sie um ihren fachmännischen Rat bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ökologie des Golfplatzes gebeten. Averbeck und Schiller sind seit Jahrzehnten ausgewiesene Nabu-Experten in Fragen des Naturschutzes und Ehrenvorsitzende des Naturschutz-Zentrums Dammer Berge. Bernd Averbeck hat für sein Engagement 2017 das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Die Mitglieder des Golfclubs haben bereits unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Blühstreifen wurden angelegt, Vogelkästen aufgehängt oder ein Storchennest in acht Meter Höhe angebracht, in dem allerdings erst einmal eine Nilgans ihre Eier ausgebrütet hat.

Bei einem Ortstermin staunten beide Seiten nicht schlecht. Hatten Averbeck und Schiller ein aufgeräumtes Gelände mit kurz geschnittenen Rasenflächen erwartet, bot sich ihnen ein ganz anderes Bild. Zahlreiche extensiv bewirtschaftete Grünflächen, Baum- und Buschbestände, Teiche und große Flächen mit artenreichen Wildkräutern ziehen sich über die gesamte Golfanlage. Sie bieten beispielsweise Vögeln, Rehen, Hasen, Fasanen oder Wildgänsen Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten. Aber auch zahlreiche Insekten, Amphibien und anderes Getier fühlt sich auf dem rund 100 Hektar großen Gelände offensichtlich wohl. Die Naturschützer freuten sich über Wassernabel, wilde Wasserminze oder Schwanenblume, von der sie gleich Samen abnahmen, um ihn im Raum Damme an geeigneter Stelle auszusäen.

Das Hornissennest in einer Steinkauz-Niströhre war auch für sie so ungewöhnlich, dass es fotografiert werden musste. An die Golfer haben sich die Wildtiere augenscheinlich gewöhnt. Die lassen sie erstaunlich nah an sich herankommen.

Auf der anderen Seite staunte Clubpräsident Martin Garthaus über das Fachwissen und die umsetzbaren Ratschläge der Dammer. Den Hinweis, dass die wild wachsenden Disteln und Brennnesseln ökologisch wertvoller sind, als die aufwendig angelegten Blühstreifen, hatte er nicht erwartet. Eine „To-do-Liste“ wurde aufgestellt, auf der etwa das Pflanzen weiter Obstbäume, Aufhängen von Nistkästen, Schafhaltung statt Mahd auf den extensiv bewirtschafteten Flächen und anderes steht. Der Präsident sah den Golfplatz nach diesem Rundgang mit ganz anderen Augen.

Am Ende des ersten Treffens stand für beide Seiten fest, dass der Golfplatz ein Naturparadies ist. Es solle mit einfachen Mitteln und den begleitenden Ratschlägen der Nabu-Experten in Zukunft noch weiter aufgewertet werden kann.

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