Der Varus-Golfplatz blüht auf – Blühstreifen auf 15 000 qm angelegt

 

Kaum waren die ersten Knospen der Pflanzen auf den neu angelegten Blühstreifen aufgegangen, wimmelte es auf ihnen schon von unterschiedlichsten Insekten, überwiegend Wildbienenarten. Auch bisher gab es für sie reichlich zu „futtern“ auf dem weitläufigen, rund 100 Hektar großen Golfplatz. Zahlreiche extensiv bewirtschaftete Grünflächen, Baum- und Buschbestände, Teiche und große Flächen mit artenreichen Wildkräutern (einst als Unkraut beschimpft!) ziehen sich über die gesamte Golfanlage. Sie bieten Insekten und zahlreichen Wildtieren Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.

Die Idee, Blühstreifen anzulegen, hatte Golfplatzbetreiber Ernst-Heinrich Harmeyer. Ursprünglich hoffte er bei dem Projekt auf eine EU-Förderung, die allerdings nicht möglich war. Trotzdem setzte er seine Idee um. Entlang einiger Golfbahnen des Platzes ließ er auf Kosten der Betreibergesellschaft von einem Lohnunternehmen auf 15 000 qm Flächen fräsen und eine spezielle Samenmischung für Blühstreifen einsähen. Den Samen stellte die Jägerschaft der Gemeinde zur Verfügung. Enthalten ist darin unter anderem Leinsamen, Fenchel, Buchweizen, echter Koriander, Ringelblumen, Kresse, Dill, Kornblumen, Klatschmohn, Bienenfreund und, nicht zu übersehen, Sonnenblumen. Die Mischung ist so zusammengesetzt, dass vom Frühjahr bis zum Spätherbst ständig Pflanzen blühen und die Insekten somit möglichst lange Nahrung finden.

Sehen die Blühstreifen aus einiger Entfernung auch üppig aus, ist Headgreenkeeper Frank Müggenborg mit ihrer Entwicklung nicht zufrieden. Bei näherer Betrachtung sind auf einigen von ihnen größere Lücken im Bewuchs festzustellen. „Es war in den letzten Monaten einfach zu trocken. Sogar einige Bäume werden schon braun und werfen Laub ab“, ist er besorgt. „Wir haben einfach nicht die Manpower, um alles ständig zu bewässern“, fügt er hinzu. Und noch eins ärgert ihn: Vereinzelt sind Schneisen abgeknickter Pflanzen in den Blühstreifen zu erkennen, vermutlich verursacht von Golfern auf der Suche nach ihren Bällen.

Die Pflanzen auf den Blühstreifen sind einjährig. Was ist für das nächste Jahr geplant? „Da finden wir eine Lösung“, ist sich Betreiber Harmeyer sicher. Und sein Head Greenkeeper fügt hinzu: „Es wird nicht einfach wieder Gras eingesät.“ Nicht nur den Insekten gefallen die blühenden Streifen. Auch die Golfer erfreuen sich an der bunten Blütenvielfalt.

Die Bedeutung der Insekten, insbesondere der Bienen hat schon Albert Einstein erkannt. Von ihm soll die These stammen: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“

Hans Schmutte

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